Die Herausforderung
Einen Steinkohlekraftwerk-Standort in einen Standort zur Erzeugung von grünem Wasserstoff verwandeln
Einen Steinkohlekraftwerk-Standort in einen Standort zur Erzeugung von grünem Wasserstoff verwandeln
Mit professionellem und effizientem Rückbau die Grundlage für eine zukunftsorientierte Konversion schaffen
Ein Standort für die Erzeugung von grünem Wasserstoff zur Dekarbonisierung des Hamburger Hafen und der Industrie
Einer der Meilensteine der Energiewende wird die großmaßstäbliche Speicherung und Distribution von Wind- und Sonnenenergie, die eine permanente und nachhaltige Versorgung von Haushalten und Unternehmen ermöglicht. Eine Schlüsseltechnologie ist in diesem Kontext grüner Wasserstoff. Technische Voraussetzung dafür sind Groß-Elektrolyseure. In Phasen hoher Netzeinspeisung regenerativer Energien produzieren diese grünen Wasserstoff und stellen ihn für Perioden mit niedriger Primärproduktion für die Nutzung zur Verfügung.
Die geographische Lage und die vorhandene Netzinfrastruktur macht den Standort des ehemaligen Kohlekraftwerkes am Ufer der Süderelbe im Hamburger Stadtteil Moorburg zum perfekten Standort für den Aufbau einer solchen Wasserstoffinfrastruktur. Voraussetzung dafür ist die rechtzeitige Flächenfreimachung und damit ein termingerechter und effizienter Rückbau des Kohlekraftwerkes. Eine anspruchsvolle Herausforderung angesichts der Kraftwerks-Dimensionen und der technischen Komplexität der Anlagen, u.a. mit zwei 100 m hohen Blöcken mit jeweils 827 Megawatt konzipierter elektrischer Leistung, einer Rauchgasentschwefelungsanlage mit aufgesetztem Doppelkamin von knapp 140 m Höhe, vier Aschesilos von bis 80 m Höhe, zwei 61 m hohen Kohlekreislagern und einem 41 m hohen Gipskreislager jeweils in Kuppelbauweise, Hybridkühlturm, Maschinenhaus, Rauchgas-Entstickungsanlagen, diversen Förderanlagen und Logistikeinrichtungen.
Die rückzubauenden Bauwerke weisen insgesamt einen Bruttorauminhalt von ca. 4,5 Mio. m³ auf. Die Anlagen müssen in einem vorgegebenen zeitlichen Rahmen zur Freimachung der Neubauflächen, fachgerecht und sicher abgebrochen und die hierbei anfallenden Materialien der optimalen Verwertung zugeführt werden. Wichtig ist, dass der Rückbau so durchgeführt wird, dass Teile der Infrastrukturen nachgenutzt werden können.
Arcadis hat gemeinsam mit dem Standortbetreiber Energiehub Moorburg, einer 100-prozentigen Tochter der Hamburger Energiewerke, den Rückbau der Anlagen und die Baufreimachung des Standortes konzeptionell und planerisch vorbereitet.
Zum Leistungsportfolio gehörte eine umfangreiche Bestandsaufnahme aller ober- und unterirdischen Anlagenkomponenten, die Planung der Rückbau- und Transportlogistik sowie der Regelungen für den Sicherheits- und Gesundheitsschutz für die Rückbauphase. Die Zielvorgaben waren hierbei eine Nachhaltigkeitsbilanz mit hohen Recyclingquoten unter Einhaltung aller gesetzlichen Umwelt- und Emissionsschutzvorgaben, die fachgerechte abfalltechnische Entsorgung, genehmigungsrechtliche Compliance, höchstmögliche Standards für Sicherheit und Gesundheitsschutz, Vermeidung von negativen Auswirkungen auf die Nachbarschaft sowie wirtschaftliche Effizienz und Terminsicherheit.
Ein aus Nachhaltigkeits- und Umweltperspektive elementarer Bestandteil des Rückbaukonzeptes ist ein von Arcadis entwickeltes Bodenmanagement, das einerseits den rechtlichen Schutzvorgaben gerecht wird und darüber hinaus einen maximal schonenden und wirtschaftlich effizienten Umgang mit diesem natürlichen Schutzgut gewährleistet.
Aktuell wird der Rückbau entsprechend den planerischen Vorgaben durch das Unternehmen Hagedorn vor Ort durchgeführt. Arcadis begleitet die Arbeiten mit Bauleitungs- und Überwachungsleistungen im Auftrag des Bauherrn.
Mit dem Rückbau des Steinkohlekraftwerks und der Baufreimachung wird das Gelände vorbereitet für eine Transformation, die den Standort aus seiner fossilen Vergangenheit in eine grüne Zukunft führt – und das bei minimierten Flächenverbrauch.
Das Projekt Hamburg Green Energy Hub plant bereits ab 2027 mit dem kommerziellen Betrieb eines 100-MW-Großelektrolyseurs zu starten. Dieser wandelt dann Wind- und Sonnenenergie in grünen Wasserstoff um. Eine Skalierung der Elektrolyseleistung bis 800 MW ist geplant. Mit dem Wasserstoff-Hub in Moorburg wird Hamburg eine internationale Vorbildfunktion einnehmen.
Der Wasserstoff-Hub in Moorburg erfüllt eines der wichtigsten Ziele der Energiewende in Deutschland: Die kontinuierliche Verfügbarkeit regenerativer Energien mit hoher Resilienz und Versorgungssicherheit für die industrielle- und private Nutzung. Seine Realisierung zeigt, dass die Transformation im Sinne des Klimaschutzes dann am besten gelingt, wenn die Assets der bestehenden Energieinfrastruktur für den Aufbau neuer grüner Technologien genutzt werden. Das beinhaltet sowohl den Rückbau fossiler Kraftwerke als auch die Planung und Umsetzung neuer klimafreundlicher Energie-Anlagen der nächsten Generation.
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