Mit der erfolgreichen Sprengung des markanten Doppelkamins am 10. November 2024 hat der Rückbau des Kohlekraftwerks im Hamburger Stadtteil Moorburg einen neuen Meilenstein erreicht. Das Ereignis ruft ein Schlüsselelement der Energiewende ins öffentliche Bewusstsein: Der Standort in der Hansestadt wird für die Entwicklung der nachhaltigen Wasserstofftechnologie in Deutschland eine wichtige Rolle spielen.
Zum Hintergrund: Das Kohlekraftwerk Moorburg ging im Jahr 2015 mit zwei steinkohlebefeuerten Blöcken und einer netto Nennleistung von 800 Megawatt pro Block in Betrieb. Mit einem jährlichen CO2-Ausstoß von rund 8,5 Millionen Tonnen entsprach die Energieerzeugung am Standort nicht mehr den strategischen Dekarbonisierungszielen der Bundesregierung und den damit einhergehenden rechtlichen Rahmenbedingungen. Nach der Einstellung der Kohleverstromung im Jahr 2021 folgte der Verkauf des Standortes. Die Stadt Hamburg übernahm das Kraftwerk vom Betreiber Vattenfall, um in Moorburg die Voraussetzungen für ein Schlüsselelement der nachhaltigen Energiewende zu schaffen – die Wasserstofftechnologie. Im neuen „Hamburg Green Energy Hub“ soll schon ab dem Jahr 2027 ein Großelektrolyseur Wind- und Sonnenenergie in grünen Wasserstoff verwandeln.
Voraussetzung für die energetische Konversion des Standortes (… und die „grüne“ Nutzung der dort existierenden Netzinfrastruktur) ist der Rückbau der Kraftwerksanlagen. Nach intensiver Vorbereitung durch die Hamburger Energiewerke und Arcadis erfolgt nun die Umsetzung durch das Unternehmen Hagedorn, den Arcadis mit Planungs-, Bauleitungs- und Überwachungsleistungen im Auftrag des Bauherrn begleitet. Eine anspruchsvolle Herausforderung – Kohlekraftwerke bilden mit ihren Kohlebunkern, Förderanlagen, Kesseln, Rauchgasreinigungs- und -entstickungsanlagen ein komplexes System, dessen sicherer, effizienter und nachhaltiger Rückbau viel Erfahrung voraussetzt.
Arcadis-Projektleiter Tibor Varga zu den Rückbauarbeiten:
„Es bereitet große Freude, hier gemeinsam mit kompetenten Partnern unsere Expertise im Kraftwerksrückbau einbringen zu können. Man spürt bei diesem Projekt die Begeisterung, zusammen das Fundament zu legen für eine Zukunftstechnologie, mit der wir die Energiewende in Deutschland auf ein völlig neues Level heben können.“
Medienberichterstattung zur Sprengung:
Weitere Informationen zum Thema Kraftwerks-Rückbau:
Rückbau Kohlekraftwerk Esndorf – 50 Hektar für zukunftsfähige industrielle Nutzung >>
Planmäßige Sprengung am Kohlekraftwerk Ensdorf >>>
Blog-Interview: Kraftwerksrückbau - Stiefkind der Energiewende? >>>