„Wir müssen endlich aufhören, die Biodiversität zu zerstören und uns selbst mit CO2 zu vergiften. Wir können den Planeten nicht mehr wie eine Müllhalde behandeln.“ So lautete die eindringliche Botschaft von UN-Generalsekretär Antonio Guterres auf der letzten COP27. Und das Intergovernmental Panel on Climate Change1 verkündete: „Es gibt keinen Zweifel daran, dass der Mensch für die Erwärmung der Atmosphäre, des Meeres und der Erdoberfläche verantwortlich ist“. Aufgrund der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels – vom Anstieg des Meeresspiegels über starke Regenfälle, Hitzewellen und bis hin zum Verlust der Biodiversität, die sich auf unsere Ökosysteme, das Wohlbefinden und die Existenzgrundlage der Menschen auswirken – ist es notwendig, dass wir alle umfassendere und mutigere Maßnahmen ergreifen, um den Klimawandel nachhaltiger zu bekämpfen und die Bedürfnisse aller zu berücksichtigen. Wir können nicht länger warten. Es ist jetzt an der Zeit, etwas für den Klimaschutz zu tun.
Wir müssen unseren CO2-Fußabdruck verringern und uns gleichzeitig an den Klimawandel anpassen. Dies erfordert Lösungen zur Anpassung und zum Klimaschutz, die Hand in Hand gehen. Eine vielversprechende Antwort bieten hier Lösungen aus der Natur: Sie tragen dazu bei, die Klimaresilienz auf nachhaltigere Weise zu verbessern, den Verlust der Biodiversität zu stoppen und unseren CO2-Fußabdruck zu verkleinern.
Was sind „naturbasierte Lösungen“?
Naturbasierte Lösungen sind Maßnahmen zum Schutz, zur Erhaltung, zur Wiederherstellung, zur nachhaltigen Nutzung und Bewirtschaftung natürlicher oder veränderter terrestrischer, Süßwasser-, Küsten- und Meeresökosysteme, die sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen wirksam und anpassungsfähig begegnen, gleichzeitig das menschliche Wohlbefinden sichern und für Ökosystemleistungen, Widerstandsfähigkeit und biologische Vielfalt Vorteile bieten. (UNEA-5, 2021).
Gut geplante und durchdachte naturbasierte Lösungen können erheblich zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung beitragen und gleichzeitig das Ökosystem schützen und verbessern. Naturbasierte Lösungen stehen im Einklang mit allen Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen und unterstützen diese. Am unmittelbarsten betroffen sind der Klimaschutz (SDG 13), das Leben unter Wasser (SDG 14), das Leben an Land (SDG 15), Gesundheit und Wohlbefinden (SDG 3), sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen (SDG 6) sowie verantwortungsvoller Konsum und Produktion (SDG 12).
Gerechte, klimapositive und umfassende Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel
Auch im Zuge der Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen (COP 15) müssen wir uns fragen, welche Ziele setzen wir uns zusätzlich zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes, um gerechte, klimapositive und umfassende Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel umzusetzen, die nicht nur über eine ausreichende Finanzierung, sondern auch über die nötige politische Unterstützung verfügen, um einen solchen echten Wandel voranzutreiben?
Lösungen, die aus der Natur stammen, sind niemals „Einheitslösungen“, so viel steht fest. Das führt dazu, dass es bei der Bewertung der Finanzierung solcher Projekte anfänglich Vorbehalte gibt. Arcadis arbeitet mit Stakeholdern aus dem privaten und öffentlichen Sektor bei einer Vielzahl von Projekten zusammen, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels, wie Dürren, extremen Regenfällen, Überschwemmungen, Hitzestress in Städten und Biodiversität, befassen. Durch den Einsatz naturbasierter Lösungen werden Städte und Gemeinden dabei unterstützt, sich an den Klimawandel anzupassen, indem sie die Natur für sich nutzen und nicht gegen sie arbeiten.
In unserem Arcadis White Paper „Naturbasierte Lösungen zur Anpassung an den Klimawandel“stellen wir Lösungen für die genannten Herausforderungen vor und konzentrieren uns dabei auf bewährte Verfahren und Erfahrungen, die Städten, Unternehmen und Gemeinden dabei helfen können, sich nachhaltig und widerstandsfähig an den Klimawandel anzupassen, und zwar auf möglichst gerechte Weise. Wir hoffen, dass wir Sie davon überzeugen können, in naturbasierte Lösungen zu investieren, die die Lebensqualität für alle verbessern, insbesondere für die am stärksten vom Klimawandel betroffenen Menschen.Wie Archana Soreng, Mitglied der Youth Advisory Group on Climate Change des UN-Generalsekretärs, verdeutlicht: „Indigene Menschen, lokale Gemeinschaften, junge Menschen, Frauen und Mädchen sollten eine führende Rolle bei Klimaschutzmaßnahmen übernehmen und nicht Opfer der Klimapolitik sein.“
IPCC Climate Change 2021 The Physical Science Basis
Wenn Sie mehr dazu erfahren wollen, wie naturbasierte Lösungen Städte, Unternehmen und Gemeinden dabei helfen können, sich nachhaltig und widerstandsfähig an den Klimawandel anzupassen.