September 2023 – Eine Arbeitsgemeinschaft aus Arcadis Germany GmbH und ILF Beratende Ingenieure GmbH, zwei der führenden globalen Planungs- und Beratungsunternehmen, wurde von Amprion mit den ersten, konzeptionellen Phasen der Trassenplanung für die Energietrasse Rhein-Main-Link beauftragt.
Die Energiewende in Deutschland erfordert leistungsfähige überregionale Gleichstromverbindungen für die Verteilung von Strom aus regenerativen Energien. Der Rhein-Main-Link, eine über 500 Kilometer lange Erdkabelverbindung, soll künftig den Strom aus den Offshore-Windparks der Nordsee in die Region Rhein-Main transportieren. Der Rhein-Main-Link ist ein Projekt aus vier Vorhaben (DC34, DC35, NOR-19-2 und NOR-19-3), das erstmals im Netzentwicklungsplan Strom 2037/2045 vorgeschlagen wurde, um den in den kommenden Jahren stark wachsenden Energiebedarf in der Metropolregion Rhein-Main zu decken.
Die Arbeitsgemeinschaft Arcadis/ILF wird den Netzbetreiber Amprion mit der fachplanerischen Bewertung des vorläufigen Präferenzraums der Bundesnetzagentur und mit den notwendigen Planungsleistungen für die Trassenplanung unterstützen. Ziel sind der Antrag auf Planfeststellungsbeschluss nach §19 NABEG sowie die Einreichung des Plans und der Unterlagen nach §21 NABEG.
Heike Hackemesser, Sales Director Resilience von Arcadis und Fred Wendt, Geschäftsführer von ILF, freuen sich über die Möglichkeit, die Expertise von Arcadis und ILF in den Bereichen Energiewende und Übertragungsnetze das erste Mal gemeinsam in ein Leuchtturmprojekt wie den Rhein-Main-Link einbringen zu können. Durch die Dekarbonisierung industrieller Prozesse sowie mehr Elektrofahrzeuge und Wärmepumpen erhöht sich der Energiebedarf im Rhein-Main-Gebiet enorm. „Wir sind hervorragend aufgestellt, um unseren Kunden Amprion bei diesem komplexen Großvorhaben mit seinem ambitionierten Zeitplan beratend und planerisch zu unterstützen“. In Hessen werden in 10 Jahren nicht nur Millionen Privathaushalte, sondern auch hunderte von Unternehmen von der künftigen Windstromverbindung profitieren.
Der Entwurf des Netzentwicklungsplans Strom 2037/2045 sieht für dieses Projekt vier Gleichstromverbindungen in einem Trassenverlauf vor, die zusammen eine Windenergieleistung von rund acht Gigawatt aus dem Nordseeraum nach Süd-Hessen bringen sollen. Das entspricht dem Bedarf von rund acht Millionen Menschen. Die Gesamtinvestitionen für die vier Vorhaben werden auf mehrerer Milliarden Euro geschätzt. Die Fertigstellung des Antrags auf Planfeststellungsbeschluss ist für Juni 2024 vorgesehen, die endgültige Trassenplanung für März 2028. Die erste Verbindung in die Region Rhein-Main soll 2033 in Betrieb gehen.